Gut Kalberschnacke am Listersee
Eine kleine Geschichte
Die Herkunft des doch recht ungewöhnlichen Namens „Kalberschnacke“ ist nicht eindeutig.
Die warscheinlichste Erklärung ist „Kalbesnacken“, also „Kälberhügel“.
Das wäre ein Hinweis auf die frühe landwirtschaftliche Nutzung
Der Hof Kalberschnacke gehörte ursprünglich dem adligen Geschlecht derer von Neuhof
und kam im 15. Jahrhundert in den Besitz der Drolshagener Zisterzienserinnen
Der Hof wurde – wie andere Höfe des Klosters- alle sieben Jahre am Feste Petri Stuhlfeier
neu verpachtet.
Im Jahre 1737 war die Pachtzeit des Johannes Voss auf dem Hofe Kalberschnacke abgelaufen,
und weil er mit seinen Abgaben säumig war, folgte ihm als neuer Pächter Henrich Halbfass,
bisheriger Pächter auf dem Klosterhof Öhringhausen.
Seit dieser Zeit bewirtschaftet die Familie Halbfas den Hof Kalberschnacke.
Im Rahmen der Säkularisation wurde sie Eigentümer des Anwesens.
Adam Halbfas, Henrichs Sohn, war ebenfalls Landwirt und zugleich Oberförster, diente aber
von 1825 bis zu seinem Tod im Jahre 1861 der Stadt-und Landgemeinde Olpe als Bürgermeister.
Der Bau der Wasserleitung 1845 in Olpe war sein verdienst.
Ihm folgte im Bürgermeisteramt sein Sohn Hermann Halbfas. Wie sein Vater war er
innovativ und zumal entscheidend für den Anschluss von Olpe an das Netz der Ruhr-Sieg-Eisenbahn.
In den Jahren 1908-1913 wurde die Listertalsperre gebaut.Die Ländereien des Hofes
erstreckten sich nun entlang des Sees.
Als 1936 der Hoferbe Josef Halbfas starb, erbte seine Schwester
Maria,verheiratete Holthoff, den Hof.
Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm ihr Sohn Alfred Holthoff Kalberschnacke.
Weil die Landwirtschaft nicht mehr so ertragreich war, wurde dem alten Bauernhaus
eine „Kaffewirtschaft“ eingerichtet.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre begannen die Eheleute Alfred und Hedwig Holthoff
mit dem Bau einer Campinganlage.
Im Jahre 1989 übernahm sein Sohn Dr. Alfred Holthoff den Betrieb.
Der Hof ist heute immernoch in direkter Linie im Besitz der Familie seit 1737.
Das Haupthaus beherbergt nun unser Restaurant Gut Kalberschnacke
und ist nach wie vor ein beliebtes Ausflugslokal.
In Kalberschnacke leben permanent aktuell 15 Einwohner.
In den Sommermonaten können es auch mal 700-800 Menschen sein.